Begegnungen

Es sind Bruchteile von Sekunden, in denen man einem fremden Menschen in die Augen blickt im Vorbeigehen. Nimmt man den Menschen wirklich wahr. Oder ist er nur ein Teil der uns umgebenden Umwelt. Staffage in unserem persönlichen Film. Ersetzbar. Unwichtig. Wenn aber der Mensch die Summe aller seiner Erfahrungen ist, zählen dann auch diese Erfahrungfragmente? Ist es gar wichtig, irgendwann einem Menschen über den Weg gelaufen zu sein, ohne ihn zu kennen, ohne zu wissen, wer sie oder er ist? Hat jede diese hundert Begegnungen am Tag vielleicht seine eigene Bedeutung? Letztlich entscheidend, welchen Weg wir genau durchs Leben gehen? Ist dann die Ignoranz, die wir den Mitmenschen meist entgegen bringen nicht vollständig unangebracht, den sie entscheiden ueber unser Schicksal, vielleicht fast vernachlässigbar wenig, aber eben nicht garnicht … Kann der Mensch, der uns gerade entgegenkommt, jener Schmetterlingsschlag sein, der den Wirbelsturm ausloest, der unser Leben ins Chaos stürzt ?