My own private Hell - Part II

Regelmässige Leser dieses Weblogs werden sich wahrscheinlich noch an jenen Bericht über eine Bahnfahrt erinnern, an dessen Ende ich freiwillig schon in Bergedorf meinen Sitzplatz verlassen habe, um meinen Rücken zu entknittern. Die Bahnfahrt am Donnerstag war zwar körperlich nicht so anspruchsvoll, aber für jemanden der leider nicht mit der Fähigkeit gesegnet ist, die Welt um sich herum zu ignorieren nicht weniger anstrengend. Zwar sassen zwei Reihen vor mir zwei Menschen, die gezeigt haben, das menschliche Paarbindungsmechanismen manchmal doch was Funktionierendes hervorbringen, dafür waren die Exemplare vor unter hinter mir von der besonders üblen Sorte.
Vor mir: Blondine. Schon etwas angejahrt, aber wohl ungefähr das Alter in dem Frauen anfangen richtig gut auszusehen, wenn sie damit umzugehen verstehen. Diese wusste es nicht, mit ein Grund fuer den Stiefelkommentar. Neigung zu lautem Teleponieren. Wohl noch nicht so häufig mit dem Hamburg/Berlin-Katapult gefahren, um zu wissen, das die Durchführung eines Telephonats mit einer Länge von mehr als 1 Minute hoffnunglos ist. Kieksige Stimme, koerperlicher Schmerz beim Zuhoeren. Interessante Lebenseinstellung, koerperlicher Schmerz beim Drübernachdenken.
Hinter mir: Zwei Unternehmensberater, nicht mehr so frisch um Beruf, um das typische Durchlaufverheizmaterial zu sein, typischer blauer Anzug, beide gut ausgefüllt von zuvielen guten Geschäftsessen und zuwenig Bewegung. Anderhalb Stunden sich diesen neoliberalen Mist anzuhören geht an den Rand der guten Erziehung. Soziale Gerechtigkeit, Betriebsrat … was ist das, ich bin Manager/Chef und damit Gott. Auch wenn es eine Reihe von Ausuferungen im Sozialsystem gibt: Die Ausführungen dieser beiden Herren waren Buzzword Bullshit Bingo in der FDP-Deluxe-Version.
Wahrscheinlich war mein Maximalpegel der Zurückhaltung da schon erreicht, weshalb ich Freitag eine Kollegin, die nun wirklich nichts dafür konnte, angepampt habe.So abschliessend betrachtet: Keine gute Woche.
Wenn dann auch noch aus der U-Bahn-Station zwei etwa 15-Jährige Mädchen kommen, die laut “Ausländer raus” schreien, geht man zu Bett mit dem Gebet: “Liebes nichtexistentes Wesen der höheren Art, ich hätte noch gerne eine Plage, gleich Morgen. Vielen Dank, Dein Jörg”.