Ende einer Horrorwoche ...

Was für eine Woche! Ich bin jetzt wirklich am Ende. Flasche leer. Nix geht mehr. Nicht mal mehr Impulsantrieb. Obwohl man soll Freitag, den 13ten nicht vor dem Ende es Tages loben. Und noch ist dieser Tag nicht durch. Ich wuesste aber nicht welchen anderen Ausklang diese Woche nehmen sollte, um diese noch schlimmer werden zu lassen. Ah … doch … eins konnte diese Woche noch drauflegen. Mein Anzug ist im Eimer. Eine etwas dünne Stelle im Stoff hat sich heute als schwächstes Glied herausgestellt. Fsck. Joop ist jetzt auch von der Liste der kaufbaren Anzuege verschwunden. Viel Geld im Arsch am Arsch. Ich glaube ich werde Maßschneidern lassen, sobald dieser bisher recht vielversprechende Diaetversuch abgeschlossen ist. Und als Stoff nehm ich irgendwas mit Kevlar. Hilft gegen Anzugverschleiss und bei Kundeneskalationen. Ansonsten: Ich stehe gerade wieder auf einem notduerftig hergerichteten Boden, nachdem sich der bisherige Dienstag morgen verflüchtigt hat. Mein Bauch rebelliert. Und meine Gedankenmaschine arbeitet ohne Unterlass. Die Gedanken füllen die gefühlte Leere in mir, doch wirklich besser das nicht, da die Gedanken doch nur immer um das gleiche kreisen. Auch dieser Tag ist beinahe wieder total in die Hose gegangen. Ich hatte ja einen Vortrag auf der NuBIT. Soweit, so gut …. mir hatte nur niemand gesagt, das mein Vortragsslot sich von 16:45 auf 15:00 verschoben hat. Ich hatte naemlich einen Termin um 15:00 vor Ort im Tagungshotel in Kiel vereinbart. Purer Zufall, das ich da war, waere dieser Termin nicht gewesen, waere ich erst zu 16:00 nach Kiel gefahren. Aber eigentlich sollte der Vortragende vor dem Auditorium im Raum sein und nicht nachher. Eintreffen am Veranstaltungshotel: Etwa 14:56. Eintreffen im Konferenzraum: 14:58. Vortragsbeginn: 15:00 Uhr. Ich wollte das eigentlich nicht so stressig ausgestalten. Ich wollte gar keinen Stress. Ich wollte eigentlich meine Ruhe. Aber vielleicht war gerade dieser Stress richtig, um mein sorgsam zu diesem Vortrag aufgebautes Scheinbild eines inneren Equilibrium beibehalten zu koennen. Entgegen allen Gesetzen der Physik wird dieses naemlich instabiler, je laenger man es in Ruhe laesst. Das Auditorium kann nichts dafuer, das dein Innenleben gerade aussieht, wie vor 30 Jahren die Spielzeugkiste nachdem man die Unordnung im Kinderzimmer nur an eine weniger sichtbare Stelle transportiert hat. Eine gute Freundin - Wollsocke von Beruf - sagte mal: Es empfiehlt sich immer etwas Tavor im Haus zu haben. Doch Tavor macht bloed. Ausserdem loest das nix. Nicht mal im Ansatz. Ich sauf schon nicht. Da fang ich mit so nem Muell nicht an. Ach, was solls. Wird schon anders, wird schon besser. Think positive, Jörg. Ich sollte mal den Consultant-Dreikampf initieren: 300 Meter laufen auf Bahnsteig und Bahnhof mit Notebooktasche, Erkämpfen eines Taxis und halbstündiger Vortrag. Pausen sind nicht erlaubt. Zeitvorgabe: 39 Minuten. Ich habe uebrigens gemerkt, das die Leute aengstlich zur Seite gehen, wenn ich anfange zu laufen. Naja … so lange sie nicht Jumanji schreien. Ich weiss, was noch schlimmer kommen konnte. In der Reihe vor mir im Zug sitzt eine Spanierin, die anscheinend plant ihren Angebeteten durch immense Mengen von Parfuem zu betäuben. Zu welchem Zweck auch immer. Das ich jetzt Kopfschmerzen habe … Kollateralschäden. So summe ich vor mich hin: Pretty Paracetamol.