Iran,USA und die Bombe

Im Herdentrieb-Weblog bei zeit.de ist ein interessanter Artikel zum Schwenk der schwedischen Nationalbank zum Euro als Reservedevise:

JP Morgan schrieb in einer kleinen Research Note: “Die Riksbank ist die erste der großen Zentralbanken, die so explizit zwischen Dollar und Euro getauscht hat. Aber sie wird nicht die letzte sein.”

Wenn ich ein bisschen weiter darüber nachdenke, ist es so perfekt verständlich, warum der Iran eine Atombombe oder zumindestens die Fähigkeit dazu haben will: So sehr, wie die herrschende Elite im Iran die USA hasst, ist es ihr sicherlich ein Dorn im Auge, das eigene Oel in Dollar zu verkaufen.Man arbeitet in Teheran ja schon länger daran, das eigene Öl in Euro zu handeln. Nungut, das würde aber wiederum die Finanzierbarkeit des US-Leistungsbilanzdefizites gefährden. Die USA könnten sich also dazu hingerissen fühlen, im Iran zu intervenieren, wo sie doch mit dem Irak jetzt eine geostrategische gut gelegene Basis (habt ihr wirklich geglaubt, das es je um Menschen ging) haben, um in Nahost militärische Macht zu projezieren. Als Demokratie und Medienstaat ist es den USA nicht mehr möglich opferreiche Kriege zu führen. Das heisst, der Iran wird die Bombe haben wollen, um sich die USA vom Hals zu halten. Ich glaube, vor der iranischen A-Bombe braucht man nicht wirklich Angst zu haben, da sie abschreckende Funktion hat (und Israel auch nicht, denn die iranische Regierung mag aus unserer Sicht eine Macke haben, aber sie ist nicht dumm und am eigenen Selbstmord interessiert). Mit dieser Bombe könnte der Iran jeden Angriff zu einem opferreichen Krieg werden lassen. Und damit den USA die Fähigkeit zur Intervention nehmen. Das die USA jetzt so sehr insistieren, den Iran zu knebeln ist da genauso verständlich. Sie können es nicht zulassen, das es ein Land gibt, das die USA sowohl am Öl als auch bei ihrer Währung treffen kann, und gleichzeitig mit der A-Bombe in der Hand ein gewisses Selbstbewusstsein an den Tag legt.