Eine kurze Geschichte des Rechts

Am Anfang war das Feuer. Wir lebten noch in Höhlen und kackten einfach in die Ecke. Irgendwann kam dann das Wort und einige Stammesweise sagten “Hier stinkts” und die Höhle für die Notdurft wurde eingeführt. Daraus sollte in vielen Iterationen die moderne Toilette werden, aber darum soll es heute nicht gehen.
Nachdem das drängenste Problem aus der Welt war, wurden das Rad und ähnlich wegweisende Dinge erfunden. Nur gab es immer noch das Problem, das sich die Männer immer noch gegenseitig den Kopf eingeschlagen haben, rumhurrten und sich gegenseitig die Frauen weggenommen haben und die Frauen in anderen Bereichen nicht weniger schlecht benommen haben. Die Stammenweisen erfanden dafür die Religion und mit ihnen Gebote. Du sollst nicht töten ( … “zumindestens nicht ohne guten Grund und ohne das wir es erlaubt haben”) sorgte dafür das das Köpfeinschlagen etwas weniger zum Brauchtum gehörte und das “Du sollst nicht Begehren deines nächsten Frau” (… “zumindestens nicht so, das er es merkt”) sorgte dafür das Frauen seltener an den Haaren in die eigene Heimstatt gezogen worden sind. Nur das mit dem Rumhurren bekammen sie nicht in den Griff, das gibt es schliesslich noch heute. Dabei hätte man es vielleicht lassen sollen.
Über viele weitere Jahrhunderte wurden dann immer weitere Regeln und Gebote erfunden, die jeden Bereich unseres Lebens wohlgeregelt hinterlassen. Strafgesetzbuch, Hausordnung, Schulordnung, Verordnung da, Vorschrift hier.
Inzwischen wurden eine ganze Reihe anderer Innovationen ausprobiert: Dikatur, Demokratie, Monarchie. Die Stammesweisen waren inzwischen nicht mehr so wichtig, und mussten sich nach anderen Betätigungsfeldern umsehen. Und sprachen : “Wir kennen uns doch mit den Regeln aus, wir haben sie selber aufgestellt. Wir werden Rechtsanwält”.
Und sie wurden Rechtesanwälte. Und die Menschen, ob ihrer Last entledigt, selber sich ihr Recht zu erstreiten, stritten sich nun noch mehr. Es kamen immer mehr Gesetze. Es gab natürlich gute und schlechte Rechtsanwälte. Während die guten ihr Geld mit der Rechtsvertretung verdienten, so langweilte sich die andere Hälfte. Mit der Erfindung der Demokratie gab es nun einen Ausweg. Die Rechtsvertreter wurden zu den Rechtsschaffenden. Und es kamen immer mehr Verordnungen, mehr Gesetze.
Alles wurde geregelt. Du sollst nur stecken dein Genital in kompatible Öffnungen (was dann irgendwann von der Zeit überrollt wurde). Du sollst nicht beleidigen (Die Satisfaktion zu fordern war irgendwann auch verboten worden, es blieb nur der juristische Weg, welch Zufall).
Wenn irgendwann in tausend Jahren ein Todesstern ueber unserem Planeten schwebt, wird garantiert ein Rechtsanwalt dem entgegenfliegen und sagen:

Sehr geehrter Herr Vader. Mit dem Todesstern verletzen sie die Rechte meines Mandaten.
Gemäß DisneyTimewarnerAOL-Gesetz von 2023 sind Copyrights unbeschränkt gültig. Ich fordere sie daher auf, umgehend ihren Todesstern abzubauen. Sollte das nicht erfolgen, kündige ich Ihnen schon jetzt eine strafbewehrte Unterlassungserklärung und ggf. eine einstweilige Verfügung an. Ich gehe davon aus, dass Sie sich über die rechtlichen, aber auch finanziellen Konsequenzen, die sich daraus für Sie ergeben werden, klar sind.
Mit freundlichen Gruessen"

Es bleibt zu hoffen, das Herr Vader dann nur noch sein Laserschwert nimmt und den Rechtsanwalt in die ewigen Jagdgründe schickt, damit unsere Seelen danach in Frieden ruhen können. Bei unserem Glück holt Herr Vader aber sogleich den Schraubenschluessel raus.