Generation Helpdesk

Mittlerweile ist das Benutzen von Computern zu einer Grundfähigkeit geworden. Mein Vater nutzt Computer schon seit Ewigkeiten, meine kleine Schwester fängt gerade an, den Rechner in ihre Tagesgestaltung einzubauen. Das ganze hat nur einen grossen Nachteil: Die Fähigkeit, Probleme mit Windows zu beseitigen, hat leider nicht im gleichen Maße zugenommen. So sind dann große Teile der IT-Consultants, Admins oder Programmierer nicht Generation X oder Generation Golf oder was weiss ich sondern am Wochenende die Generation Helpdesk. Ich glaube, das kaum jemand nicht von jenen Anrufen der Erzeugerfraktion berichten kann, in denen von Problemen mit der Windowsinstallation berichtet wurde, die man doch bitte beseitigen solle. Das Ganze wird dann meist in jenem Tonfall vorgetragen, den man eigentlich vermutet haette, wenn die Schwester von einem ihr Unbekannten geschwängert oder der Bruder mit einer Nadel im Arm auf dem Bahnhofsklo von Castrop-Rauxel gefunden wurde (wobei meine intuitive Reaktion wahrscheinlich “Castrop-Rauxel ? Tat das wirklich not ?” gewesen waere).
Da 1&1 leider ostzonenverdächtige Lieferzeiten auf ungemanagte Server (sind wohl alle mit den it&w-Systemen beschäftigt. Bin ja fast geneigt, ihnen dauerhafte Heimstatt auf dem neuen root-Server anzubieten, so in Form einer Solaris Zone) hat, harrt das Projekt SunRay@Moellenkamp momentan noch seiner Vollendung. Und da die Erzeugerfraktion in der Regel recht gute Mechanismen hat, um auch ohne Service Level Agreement zeitnah an entsprechende Supportdienstleistungen zu kommen, sass ich dann doch diesen Montag (eigentlich der einzige Urlaubstag, der von einstmals dreien übriggeblieben ist) vor dem System meiner Eltern und war mit dem Debuggen einer Windows-Installation beschäftigt.
Final habe ich das Problem jetzt ganz anders gelöst: Eine total virenverseuchte, trojanergespickte und schlussendlich von mir kaputtkonfigurierte Windowsinstallation (hey, ich bin Hardcoreunixer seit 1994. Normalerweise benutze ich diesen %$&$§” aus Redmond nicht) ist zwar immer noch auf dem System. Das Hauptbetriebsystem ist jetzt allerdings Linux in Form von Ubuntu. Nächste Woche gibt es dann auch die Integration ins MWAN (Möllenkamp Wide Area Network). Und dann beginnt die glorreiche Zeit der Remote Services für meine Eltern. Bleibt zu hoffen das sich “xyz Abenteuer auf dem Reiterhof” vernünftig unter QEMU spielen lässt. Ansonsten wird das Ganze der klassische “hard sell” bei meiner jüngeren Schwester.