Unterwegs

Ich mag Berlin nicht. Und je öfters ich diese Stadt besuche, desto mehr beginne ich sie zu hassen. Es ist sind nicht die Kunden, mit denen ich dort zu tun habe. Ich habe es in der Regel mit sehr intelligenten Menschen zu tun, die eigentlich nur mein Hilfe brauchen, weil sie sich mit anderen Themen beschaeftigen oder keine Lust haben, sich mit den ekelhaften Details des Zusammenspiels von rohem Metal, Betriebsystem und immer wieder zu Überraschungen neigender Software zu beschäftigen und mich beziehungsweise meine Firma einfach dafür bezahlen, das ich diese Erfahrung habe beziehungsweise die Fähigkeiten habe in extrem kurzer Zeit daraus einen Sinn zu generieren. Es handelt sich dabei so gut wie immer um manchmal etwas seltsame, aber immer nette Menschen. Nein. Das ist nicht der Grund, warum ich Berlin hasse.
Es sind sind die Vielzahl der Menschen, die mir auf meinen Reisen begegnen, wenn ich die Infrastruktur von Berlin nutze. Wer eine Grenzerfahrung in Erniedrigung erfahren möchte, sollte den McClean im Bahnhof Zoo aufsuchen. Die gute Dame in ihrem Keller scheint noch weit von der Erkenntnis entfernt zu sein, das ihr Reich ein Dienstleistungsunternehmen ist. Einen Kunden vor Anderen zu beschimpfen, ihn für dumm zu halten und dann auch noch eine Entschuldigung zu fordern, als der teilweise defekte Zugangskontrollautomat bei einem wiederholten Versuch dann doch den Weg freigibt, ist dreist. Mehr als dreist. Das Problem ist, in Berlin begegnen mir häufiger Menschen die in scheinbar einfachen Aufgaben ein erhebliches Sendungsbewusstsein entwickeln. Und dafür hasse ich diese Stadt.